Geschichte

Die Kontaktgruppe Behinderter und Nichtbehinderter (KBN) Regensburg e. V. wurde 1974 gegründet. Ziel der KBN ist es, Menschen mit Behinderung aus ihrer Isolation herauszuführen und durch geeignete Aktivitäten die gesellschaftliche Integration zu unterstützen. Der Grundgedanke war, Behinderte und Nichtbehinderte in einer Gruppe zusammenzubringen, um menschliche Kontakte und gegenseitiges Verständnis zueinander zu schaffen. Was sofort erfolgreich gelang, war in den 70er Jahren auf allgemein-gesellschaftlicher Ebene noch sehr schwer.

Die Initiative ging zunächst von Schwerbehinderten selber aus. Die KBN Regensburg hat sich damals als erste inklusive Gruppe zum Ziel gesetzt, Behindertenarbeit zu leisten - von Behin¬derten für Behinderte. Es ging anfänglich noch hauptsächlich um Barrierefreiheit in einem „nichtbehindertengerechten“ Umfeld in der Stadt und im Landkreis Regensburg. Es gab zu dieser Zeit noch keine abgeflachten Bordsteinkanten, keine Behindertenparkplätze, keine Auffahrrampen an öffentlichen Gebäuden oder rollstuhlgerechte Toilettenanlagen. Alle Anträge der KBN fanden schnell Gehör bei der Stadt Regensburg, den Landkreisgemeinden und anderen Behörden sowie Einrichtungen des öffentlichen Lebens, die daraufhin nach und nach eine „behindertengerechte“ Infrastruktur schafften, wie sie heute selbstverständlich ist. Zusätzlich wurde die KBN beratend bei ersten behindertengerechten Wohnanlagen in der Stadt mit eingebunden, z. B. in der Dalberg-straße und in der Rote Löwenstraße/Fidelgasse.

Als die UNICEF das Jahr 1981 zum Jahr der Behinderten erklärte, erfolgte in den Medien eine breite Aufklärungskampagne, die zu einer großen Wahrnehmung in der Bevölkerung führte und die Anerkennung der Menschen mit Behinderung bedeutend verbesserte.

Die KBN hat seit 1981 im Thon-Dittmer-Palais in Regensburg Räume für ihre Kontaktstelle angemietet, bestehend aus Clubraum, Küche und behindertengerechtem WC sowie einem Büro als Geschäftsstelle der regionalen offenen Behindertenarbeit (OBA) der KBN Regensburg mit einem hauptamtlichen Sozialpädagogen. Dieser Arbeitsplatz wird bis auf einen Eigenanteil der KBN vom Bezirk Oberpfalz und dem Freistaat Bayern (Zentrum Bayern Familie und Soziales) gefördert. Unser Dachverband ist der Paritätische Wohlfahrtsverband Landesverband Bayern, der uns unterstützend und beratend zu Seite steht.

Im Jahr 1994 erfolgte die Gründung einer Kooperationsgemeinschaft der regionalen „Offenen Behindertenarbeit (OBA)“ der Stadt und des Landkreises Regensburg (Lebenshilfe, PHÖNIX, Caritas und KBN), so dass sich das Tätigkeitsfeld der KBN wesentlich erweiterte.

Unser Hauptaugenmerk ist gerichtet auf:
a) Freizeit und Begegnung
b) Beratung für Behinderte, Angehörige und Personen aus dem weiteren Umfeld
c) Hilfen und Unterstützung
d) Bildung und Information

Unsere nichtbehinderten Mitglieder engagieren sich sehr in unserer Gruppe, als ehrenamtliche Helfer bei den Veranstaltungen der KBN und selbstverständlich als Begleitpersonen für unsere Gehbehinderten und Rollstuhlfahrer bei Ausflügen und Besichtigungen.

Der Verein bemüht sich alljährlich um die Beschaffung der notwendigen Eigenmittel (z. B. durch Mitgliedsbeiträge, Getränkeausschank bei Veranstaltungen, Sammeln von Spenden und einer Weihnachtstombola) für unseren Eigenanteil an den Mietkosten der Kontaktstelle und für einen Sozialarbeiter sowie zur Durchführung der Freizeit-, Bildungs- und Begegnungsveranstaltungen für unsere Mitglieder und alle Menschen mit Behinderung in der Stadt und im Landkreis Regensburg.

Die Veranstaltungen der KBN sind für alle Interessierten offen. Kommen Sie einfach unverbindlich vorbei, falls Sie noch kein Mitglied sind. Wenn es Ihnen bei uns gefällt und Sie die Ziele der KBN unterstützen möchten, freuen wir uns über jedes neue aktive Mitglied oder auch Fördermitglied.